Geld verdienen mit Live-Streaming
Nachdem viele Events per Live-Streaming angeboten werden, fragen sich Veranstalter wie sich damit Geld verdienen lässt.
Wir raten zum selbstbewussten Einsatz einer Paywall und geben 7 weitere Tipps zur erfolgreichen Umsetzung.
Egal, ob es sich um Workshops, Yoga-Kurse oder Seminare handelt: Seit der coronabedingten Umstellung ihrer Events auf das Netz haben viele Anbieter Schwierigkeiten, sie zu monetarisieren. Wir raten daher dazu, Veranstaltungsteilnehmer konsequent aufzufordern, im virtuellen Raum zu bezahlen – und selbstbewusst eine Paywall einzurichten. Sie erfüllt die Funktion einer digitalen Kasse. Die Teilnehmer müssen vor Beginn der Veranstaltung einen bestimmten Betrag digital bezahlen oder können mit einem bereits bezahlten Gutscheincode teilnehmen. Wer, nicht zuletzt im Zuge der Coronapandemie, sein Geschäft zumindest teilweise langfristig digital aufbauen will, kommt um Pay-per-View-Veranstaltungen nicht herum. Mit virtuellen Veranstaltungen können Sie genauso viel Geld verdienen wie mit klassischen analogen Veranstaltungen. Allerdings müssen die Veranstalter die Zahlungsschranke standardisiert und unkompliziert umsetzen, damit sich die Zahlungsbereitschaft als Status quo für Livestreaming durchsetzen kann. Es wäre ein Fehler, die digitale Version nur wegen des neuen Mediums als schlechte Behelfsversion einzustufen.
Mit guten Konzepten und einer geeigneten Webinar-Plattform ist es möglich, Livestreaming dauerhaft aus dem Schatten der Kostenlos-Kultur herauszuführen. Man erinnere sich an digitale Zeitungsangebote oder den langen vergeblichen Versuch, Geld mit dem Streaming von Musik und Videos zu verdienen. Inzwischen ist die Monetarisierung kein Hindernis mehr für die Anwender und wird auch akzeptiert. Die Erfahrung zeigt, dass Verhaltensänderungen in der Regel nach 60 Tagen stattfinden und zur Gewohnheit werden. Kostenlose Testangebote sind kein Tabu, sollten aber zeitlich begrenzt und entsprechend gekennzeichnet sein. Die Einführung einer Paywall ist jedoch nur ein Erfolgsfaktor von vielen.
Was nichts kostet, ist nichts wert. Umgekehrt erwartet jedoch jeder, der für eine Veranstaltung bezahlt, Qualität, wobei die Organisatoren von Veranstaltungen, wie bei jedem neuen Geschäftsmodell, zuerst investieren müssen. Dies gilt sowohl für technische Fragen wie professionelle Kamera- und Mikrofon-Ausrüstung, als auch für den Inhalt des Programms und das Veranstaltungskonzept, das den obligatorischen Verlust an Dynamik bei der Übertragung in die Online-Umgebung ausgleichen muss. Wer die Benutzer zur Zahlung auffordert, muss nicht nur professionelle Technik, sondern auch gute Inhalte und eine ordnungsgemäße Implementierung bereitstellen. Im Folgenden zeigen wir, was wichtig ist, damit die Bezahlung für virtuelle Veranstaltungen in Zukunft besser funktioniert.
Dramaturgie: Teilnehmer mit Höhepunkten bei Laune halten
Das Veranstaltungsprogramm muss so strukturiert sein, dass es die Menschen bis zum Schluss zur Teilnahme motiviert. Geben Sie einen Überblick darüber, was die Teilnehmer erwarten können. Kündigen Sie Höhepunkte an und platzieren Sie sie in der Mitte oder am Ende des Programms. Höhepunkte können sein: praktische Tipps, ein konkreter Vorteil für die Teilnehmer oder Handlungsanweisungen. Aber auch ein spezielles Interview mit einem Gast oder eine Zusammenfassung kann ein Anreiz sein.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, kleine Überraschungen oder einen besonderen Vorteil für alle Zuschauer, die bis zum Ende der Sendung teilnehmen, anzubieten. Dies könnte z. B. ein Download-Code, der Zugang zu weiteren Inhalten oder die Präsentation von Forschungsergebnissen sein. Alles, was zählt, ist: Halten Sie Ihr Versprechen.
Content is king: Bieten Sie spannende Inhalte
Am Ende des Tages kommt es auf den Inhalt an – und der muss auch vorbereitet werden. Denn: Das Feedback der Teilnehmer ist bei Online-Events wichtiger als bei analogen Veranstaltungen. Keine leichte Aufgabe für Organisatoren, die bisher nur analog gearbeitet haben. Ehrliche Selbstkritik kann helfen: „Fragen Sie sich selbst: Wann klicken Sie auf ein YouTube-Video?“ Wahrscheinlich dann, wenn der Titel spannend klingt. Und wenn die ersten paar Sekunden bestätigen, dass das, was versprochen wurde, auch gehalten wird, bleiben die Zuschauer dran. Wenn nicht, wird das Video abgebrochen. Es ist daher sehr vorteilhaft, das eigene Konzept kritisch zu betrachten: „Ist das Programm für die Zielgruppe interessant? Ist der Inhalt kompakt aufbereitet? Und würde ich, als Zuschauer, weiterhin zuhören?
Moderation: führen Sie unterhaltsam durch das Programm
Sowohl online als auch offline und insbesondere bei längeren Veranstaltungen, ist ein Moderator empfehlenswert, der die Teilnehmer durch das Programm führt, damit diese nicht die Orientierung oder gar das Interesse verlieren. Im Gegensatz zu Online-Events wird bei Veranstaltungen von Angesicht zu Angesicht manchmal eine wenig unterhaltsame Moderation oder ein holpriges Programm verziehen. Bei Online-Events kann eine schlechte Moderation jedoch unmittelbare Folgen haben: Im Zweifelsfall schließen die Teilnehmer einfach den Laptop. Es kann sich also lohnen, sich professionelle Unterstützung für eine Produktpräsentation, ein Webinar oder ein Symposium zu holen.
Vielfalt – im Programm und in der Inszenierung
Nicht umsonst vergleichen Experten die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne der Mediennutzung mit der Leistung eines Goldfisches. Man sollte daher das veränderte Verhalten bei der Programmgestaltung berücksichtigen. Der Trend geht immer mehr zu kurzen Informations-Happen und Videoclips. Schauen Sie sich am besten gute Online-Formate an und lassen Sie sich inspirieren. Ein anschauliches Beispiel sind die sogenannten TED-Gespräche, bei denen jeder Redner 18 Minuten Zeit hat, ein Thema ausführlich und spannend mit einer PowerPoint-Präsentation vorzustellen.
Auf das Wesentliche reduzieren
Oft scheint es unmöglich, noch weiter zu kürzen – aber meistens geht es doch noch. Versuchen Sie, es als sportliche Herausforderung zu sehen, das Wesentliche aus dem Inhalt herauszupressen. Das bekannte TED-Talk-Format ist nicht umsonst auf 18 Minuten beschränkt. Das ist eine gute Orientierung. Falls dies nicht möglich ist, teilen Sie das Programm in kleine Blöcke auf, die diesen Zeiten entsprechen.
Interaktion: Zuschauer zu Teilnehmern machen
Im Gegensatz zu Veranstaltungen von Angesicht zu Angesicht gibt es bei Online-Events keinen Blickkontakt zwischen Redner und Publikum. Der Bildschirm als Medium suggeriert auch eine „Lean-Back“-Haltung, d. h. passiven Medienkonsum, wie es oft beim Fernsehen oder Radio der Fall ist. Da Passivität das Gegenteil einer Veranstaltungserfahrung ist, müssen die Organisatoren die Zuschauer zu aktiven Teilnehmern machen. Das Gefühl, das Geschehen auf der Bühne oder auf der Leinwand beeinflussen zu können, führt zu einem größeren Engagement. Dies wiederum schärft die Wahrnehmung und die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer. Nicht zuletzt ist die Interaktion wichtig, weil sie das Gemeinschaftsgefühl schafft, das für Veranstaltungen unerlässlich und in der Online-Umgebung nur sehr schwer herzustellen ist. Technisch gesehen können die Teilnehmer über virtuelle Whiteboards, gemeinsame Bildschirmnutzung, moderierte und private Chats oder Video in die Veranstaltung integriert werden.
Die Zuschauer sollten zu Beginn der Veranstaltung kurz einbezogen werden, damit die Teilnehmer gleich das Gefühl haben, dass eine gemeinsame Veranstaltung stattfindet und nicht eine reine Frontal-Präsentation: „Aus welcher Stadt kommen die Teilnehmer? Wer hat die Verbindung über einen Laptop hergestellt, wer über ein Tablet? Wer hat Erfahrung mit dem Thema? Starten Sie mit ein paar einfachen Fragen als interaktive Eisbrecher und Sie haben das Publikum gleich auf Ihrer Seite.
Visualisierung von Meinungen
Die Aufmerksamkeit kann auch aufrechterhalten werden, wenn die Inhalte während der Veranstaltung visualisiert werden. Lassen Sie die Teilnehmer abstimmen und Fragen beantworten. Zeigen Sie die Ergebnisse direkt im Stream und lesen Sie gute Kommentare aus dem Live-Chat vor. Benennen Sie außerdem einen Redakteur, der die Interaktionen koordinieren und einzelne Beiträge an den Moderator weiterleiten kann.
Wir hoffen, diese Tipps helfen Ihnen dabei, Ihr nächstes Online-Events spannend zu inszenieren und selbstbewusst eine Gebühr für die Teilnahme zu verlangen. Übrigens: wenn Sie sich an das Thema erst langsam herantasten wollen, bitten Sie Ihre Teilnehmer einfach um eine Spende – am besten via PayPal. Viele Nutzer haben eine hohe Spendenbereitschaft, wenn das Event gefällt.
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